Die vier Elemente: Feuer

Brodelnde Schlammtöpfe in Island

Island ist nicht nur wegen ihrer Moosgrünen Landschaft bekannt, nein auch Vulkane, Geysire, Thermalquelle und Lavafelder prägen diese feurige Insel im äussersten Nordwesten Europas. An diesem bedeckten Tag im Mai unternahm ich eine Wanderung im Hengill-Geothermalgebiet in der Nähe von Reykjavík, der Hauptstadt Islands. Die rund 10 Kilometer lange Wanderung sollte mich zu den heissen Quellen und brodelnden Schlammtöpfen weiter nördlich in diesem Tal führen.

Der Weg dorthin zeigte sich als eher unspektakulär und sehr eintönig - nicht das, was ich mir als Fotograf für meine Fotoaufnahmen wünschte. Da ich noch früh im Jahr unterwegs war, war die Vegetation auch noch nicht so weit und es lag stellenweise noch Schnee in den Mulden und Senken. Ich gab die Hoffnung beinahe auf, ein gutes Bild machen zu können und wollte bereits auf halber Strecke wieder umkehren. Dennoch, das wichtigste Instrument des Fotografen ist neben der Kamera, die eigene Neugier. Ich ging also weiter und war gespannt, was mich auf meiner Wanderung noch erwartet. Zwischendurch setzte auch immer wieder leichter Regen ein, welches den Traum einer schönen Wanderung auch nicht gerade unterstützte. Doch da, ein Lichtblick, aus der Ferne sah ich wie Wasserdampf mehrere Meter über dem Bergbach schwebte. An dieser Stelle ist das Wasser knapp 100°C warm, also eindeutig zu heiss für ein kleines Bad zwischendurch. Ich wanderte also weiter bis ans Ende des Tals. Dort angekommen traute ich meinen Augen kaum, unzählige kleine Schlammtöpfe blubberten vor sich hin und bildeten mit dem vulkanisch schwarzen Basaltgestein der umliegenden Hügel eine beinahe surreale Kulisse. Überall stiegen dampfende Wolken vom Boden auf und es lag ein stark schwefelhaltiger Geruch in der Luft. Nach gut einer Stunde hatte ich all meine Aufnahmen im Kasten und so machte ich mich durch den Regen zurück zu meinem Fahrzeug. Trotz guter Regenbekleidung war ich so richtig durchnässt als ich ankam, doch die gelungenen Fotoaufnahmen wärmten mein Herz so richtig auf.

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